Der Gartenfreund teilt heute mit:
„es ist jetzt Zeit für Rosenschnitt!“
Er greift geeignetes Gerät
und schreitet flugs zum Rosenbeet.
Doch schon an der ersten Rose
Bleibt er hängen – mit der Hose
an einem widerspenst’gen Dorn.
Rot wird sein Antlitz da von Zorn:
Er rupft und reißt – das war nicht gut,
von seinem Arm tropft rotes Blut.
Da beugt er sich zur Ros‘ hinab
Und schneidet sie ganz unten ab.
Ein Auge lässt er gnädig stehn,
das blöde Ding wird dann schon sehn!
Die ganze fiese Rosenbrut
zwackt er so ab, mit grimmem Mut.
Den Rosen macht das gar nichts aus,
sie treiben fröhlich unten raus,
zeigen bald schönste Blütenpracht,
als wär’n gepflegt sie mit Bedacht.
So wandelt sich jahraus, jahrein
zu großer Freud, was vorher Pein.